510 DE SITZUNG VOM MONTAG, DEM 14. NOVEMBER 2022 aufweisen und sie es verdienen, zusammen als nationales Denkmal eingestuft zu werden. déi Lénk werden das vorgeschlagene negative Gutachten nicht unterstützen. Rat Claude RADOUX (DP): Das Gebäude Nr. 43, Rue Mohrfels kann als Fallbeispiel für arbiträre Entscheidungen angeführt werden. Ich kann daher nur staunen, dass noch jemand versucht, das Vorgehen des Kulturministeriums zu verteidigen. Ein Staat darf nicht „à la tête du client“ handeln. Es kann nicht sein, dass Kriterien, die für den einen gelten, bei einem anderen nicht zur Anwendung kommen. Der Schöffenrat und die zuständige Dienststelle sagen keineswegs, dass das genannte Gebäude nicht geschützt werden könne. Das Gebäude Nr. 43, Rue de Mohrfels, ist eines der am stärksten geschützten Gebäude auf dem Territorium der Stadt Luxemburg. Es befindet sich im Schutzsektor Pfaffenthal und liegt zudem in der Pufferzone des UnescoWeltkulturerbes. Da stellt sich die Frage nach der Finalität eines zusätzlichen Schutzes als nationales Denkmal. Unsere Dienststellen reagieren professionell, indem sie sagen, dass sie die individualisierte Motivation nicht verstehen. Ich für meinen Teil vermute ein individuelles, materiell motiviertes Interesse des Hausbesitzers, um in den Genuss einer zusätzlichen finanziellen Bezuschussung zu gelangen. Die Stadt Luxemburg will eine egalitäre und faire Behandlung aller Bürger. Wir wollen, dass die gleichen Kriterien für alle gelten. Wir können nicht vertreten, dass eine Prozedur zur Einstufung eines Gebäudes als nationales Gebäude einseitig zum Vorteil eines Besitzers eingesetzt wird. Bürgermeisterin Lydie POLFER: Im Flächennutzungsplan der Stadt Luxemburg genießen die drei Gebäude einen hohen kommunalen Schutz. Das Gebäude Nr. 34 ist außerdem mit einem Sternchen gekennzeichnet. Rat Radoux hat die Position des Schöffenrates klar dargelegt und ein arbiträres Vorgehen verurteilt. Die drei Gebäude genießen kommunalen Schutz, d.h. dass ohne Genehmigung der Stadt Luxemburg und des Kulturministeriums keine Arbeiten durchgeführt werden können. Mit den Gegenstimmen der Vertreter von déi gréng, déi Lénk und LSAP erteilt der Gemeinderat ein negatives Gutachten. 5) Neuordnung von Bauland Folgende Anträge zur Neuordnung von Grundstücken werden einstimmig gutgeheißen: – 23, Rue des Etats-Unis: Teilung der Parzelle 382/7168 zwecks Schaffung von drei Losen, davon zwei Bauplätze. Ein Los wird mit der Parzelle 387/2639 im Hinblick auf eine Vergrößerung des bestehenden Bauplatzes, auf dem ein Nebenbau entstehen kann, zusammengeführt; – 47, Rue de la Lavande: Teilung der Parzelle 710/5897 zwecks Schaffung von zwei neuen Bauplätzen auf denen jeweils ein Neubau entstehen kann; – 43, Rue des Sources: Aufteilung der Parzellen 134/6515 und 134/6516 zwecks Verschiebung der Katastergrenze zwischen beiden Parzellen, um so die Schaffung von zwei neuen Bauplätzen zu ermöglichen auf denen jeweils ein Neubau entstehen kann. Bürgermeisterin Lydie POLFER: Ich schlage vor, dass wir die Punkte IX (Abänderung der Artikel 82, 83 und 84 des Reglements betreffend die Friedhöfe) und X (Motion der Fraktionen déi gréng, LSAP und déi Lénk über den Fahrrad-Angebotsstreifen in der in der Rue des Aubépines) der Tagesordnung aus Zeitgründen auf eine kommende Sitzung vertagen. Der Gemeinderat erklärt sich einstimmig mit diesem Vorschlag einverstanden. VII. AUSSERORDENTLICHE SUBSIDIEN Der Gemeinderat ist aufgerufen, folgende außerordentliche Subsidien zu erteilen: – 10.000 € an die IWTP (International Women’s Tennis Promotion) für die Organisation des Rundtischgesprächs „Let’s talk sur l’egalite des genres dans le domaine du sport“ – 1.500 € an das „Centre LGBTIQ+ Cigale a.s.b.l.“ für die Organisation der Festlichkeiten anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Vereins. Rätin Claudie REYLAND (déi gréng): Der Gemeinderat ist aufgerufen, außerordentliche Subsidien in Höhe von 10.000 € im Rahmen des „Luxembourg Tennis Masters“ zu gewähren. Dank dieser Unterstützung konnte eine Schulklasse der Schule Kirchberg mit dem Tennissport in Kontakt kommen. Die Kinder erhielten die Gelegenheit sich mit Weltklassetennisspielerinnen zu unterhalten, mit Tennisstars in Kontakt zu kommen und von ihnen Erklärungen und Ratschläge zu erhalten. Dies war für sie sicherlich ein besonderes Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen werden. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Kinder die Gelegenheit erhalten könnten, anlässlich anderer Sportevents mit Hochleistungssportlerinnen und -sportlern anderer Sportdisziplinen in Kontakt zu kommen. Dank dieser Unterstützung konnte außerdem ein Rundtischgespräch zu den Themen „Frauen und Hochleistungssport“ und „Paralympics“ mit den Tennisspielerinnen organisiert werden. Die Thematik „Chancengleichheit“ hatte dieses Jahr, im Gegensatz zu vorangehenden Jahren, erneut eine gute Sichtbarkeit. 1.500 Euro werden dem „Centre LGBTIQ+ Cigale“ für die Organisation der Festlichkeiten anlässlich ihres 20. Jubiläums gewährt. Die Feier wird am 15. November stattfinden. Im Rahmen dieser Festlichkeiten werden auch eine Reihe von Workshops angeboten. Rat Tom KRIEPS (LSAP): Die Vereinigung „Centre LGBTIQ+ Cigale“ leistet eine wichtige Arbeit in einem sensiblen Themenbereich. Es steht der Stadt Luxemburg gut zu Gesicht, dass sie diese Vereinigung unterstützt. Was das Damentennis betrifft, sollten wir uns bewusst sein, dass 10.000 Euro nicht ausreichen, um das Problem der Chancengleichheit zu lösen. Frauentennis hat bereits den gleichen Stellenwert wie der Herrentennis, auch wenn verschiedene Chauvinisten dies anders sehen. Das Rundtischgespräch hat eine Stunde gedauert und wurde via youtube gestreamt. 34 Personen haben sich die Übertragung angesehen bzw. haben die Debatte verfolgt. Eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 10.000 € ist in meinen Augen etwas diskutabel, auch wenn das Anliegen an sich gerechtfertigt ist. Die Diskussion wurde von einer hochkarätigen Journalistin moderiert. Und doch hinterlässt es bei mir einen komischen Beigeschmack, wissend, welch hohe Summen die Stadt Luxemburg bereits investiert hat, um die Tennisfelder zu erneuern. Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten dem IWTP nur die Hälfte des Betrages gegeben, um die übrigen Gelder der Vereinigung „Centre LGBTIQ+ Cigale“ zukommen zu lassen.
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