506 DE SITZUNG VOM MONTAG, DEM 14. NOVEMBER 2022 gleich beim Bau des ersten „Rocade“-Verwaltungsgebäudes eingeplant wurden. Die Kosten werden auf 53,5 Millionen € geschätzt – ein stolzer Preis! In der Kommission wurde uns erklärt, dass bei der Kostenberechnung z.B. Steigerungen von Materialkosten mit einberechnet worden seien, so dass es durchaus sein kann, dass kein rektifiziertes Budget notwendig wird. Autonomie und Eigenregie haben ihren Preis, doch letztlich ist es auch wichtig, dass sich die Stadt Luxemburg Autonomie leistet, um in Zukunft Geld sparen zu können, da keine Mietkosten anfallen und Einsparungen bei den Energiekosten möglich sind. Rat Claude RADOUX (DP): Beim Erwerb des Grundstücks war bereits klar, dass es für den Ausbau des bestehenden Verwaltungsgebäudes genutzt werden sollte. Die Planung des bestehenden Gebäudes geht auf Anfang der 2000er Jahre zurück. Das Gebäude wurde 2009 in Betrieb genommen. In der Zwischenzeit ist die Bevölkerung der Stadt um mehr als 40% gewachsen. Die Zahl der Angestellten bei der Gemeindeverwaltung ist in dieser Zeit ebenfalls gestiegen. Dies bedeutet, dass zusätzliche Räumlichkeiten benötigt werden, auch für die im Verwaltungsgebäude „Rocade“ untergebrachten Dienststellen. Alle Fraktionen haben sich in den vergangenen Jahren für die Installation von Solarzellen ausgesprochen. Es handelt sich demnach nicht um eine Frage des politischen Glaubens, sondern um eine Frage der technischen Umsetzbarkeit und der bestmöglichen Deckung der Bedürfnisse. Unsere Dienststellen führen stets sowohl eine Energieeffizienz- als auch eine Kostenanalyse durch. Beide Gebäude werden mit Solarzellen ausgestattet, was die Energieeffizienzbilanz erheblich verbessern wird, dies zusätzlich zur Installation einer Wärmepumpe im bestehenden Gebäude. Die Kosten beinhalten sowohl Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten am bestehenden Gebäude als auch den Bau eines neuen Gebäudes. In einer ersten Phase wird das neue Gebäude errichtet. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Dienststellen in das neue Gebäude umziehen, damit das bestehende Gebäude renoviert und umgebaut werden kann. Diese Arbeiten durchzuführen braucht Zeit, was denn auch erklärt, warum alle Arbeiten voraussichtlich erst 2029 abgeschlossen sein werden. Das bestehende Gebäude weist eine Nutzfläche von mehr als 10.000 Quadratmetern auf. Diese Fläche wird renoviert und zum Teil umgebaut. Mit dem Neubau entsteht eine zusätzliche Fläche von 4.000 Quadratmetern. Die Kosten beziehen sich demnach nicht nur auf den Neubau. Die Kosten werden nach bestem Wissen und Gewissen von der Dienststelle des Architekten berechnet. Was die Ausschreibung ergeben wird, wissen wir nicht. Mögliche Preissteigerungen wurden sehr wohl einberechnet. Projekte sind immer mit einer gewissen Unvorhersehbarkeit behaftet. Wir stellen fest, dass sich im Bausektor eine Stagnation abzeichnet, zum einen durch die Inflation, zum anderen durch den Zinsanstieg sowie aufgrund von Ungewissheiten angesichts der Krisen, die wir erleben. Dies führt dazu, dass Privatleute mit der Lancierung von Projekten zögern. Es ist abzusehen, dass der Druck, der auf dem Markt lag, nachzulassen beginnt. Ich bin zuversichtlich, dass wir Angebote erhalten werden, wenn das Projekt im kommenden Jahr ausgeschrieben wird. Schöffe Serge WILMES: Dieses Projekt genießt hohe Priorität. Im bestehenden Verwaltungsgebäude „Rocade“ sind wichtige Dienststellen der Stadt untergebracht, ohne die wir Prioritäten - über die wir uns alle einig sind -, wie der Bau von Wohnungen, Schulen, Sportinfrastrukturen, Kulturzentren und Mobilitätsinfrastrukturen nicht voranbringen können. Im Verwaltungsgebäude wird es eng. Um dem wachsenden Arbeitspensum gerecht zu werden, muss die Stadt zusätzliches Personal einstellen. Ein Ausbau des Gebäudes drängt sich demnach auf, weshalb die rund 53 Millionen Euro gut investiertes Geld sind. Rat Radoux und Rätin Correia da Veiga haben zu Recht darauf hingewiesen, dass es hier nicht nur um einen Ausbau geht, sondern auch um eine Renovierung und einen Umbau des bestehenden Gebäudes. Es ist abzusehen, dass irgendwann auch diese Räumlichkeiten nicht mehr ausreichen werden, weshalb wir im Rahmen neuer Bauprojekte, wie z.B. am Standort „Porte de Hollerich“, weitere Verwaltungsgebäude für die Dienststellen der Stadt Luxemburg mitplanen. Rätin Correia da Veiga hat sich nach der Entwicklung der Telearbeit erkundigt. Die genauen Zahlen habe ich momentan nicht parat. Ein wichtiger Aspekt, den es beim Thema Telearbeit zu beachten gilt, ist, dass sich nicht alle Arbeiten im Homeoffice erledigen lassen. Angestellte, deren Arbeit Telearbeit zulässt, beantragen in der Regel ein bis zwei Tage Telearbeit pro Woche. Es fällt auf, dass nach der Aufhebung der Covid-Restriktionen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder ins Büro wollten – zum einen, weil sie das Zusammensein vermisst haben, und zum anderen, weil die Arbeit an Projekten nun einmal eine Zusammenarbeit erfordert und diese in Präsenz einfacher ist. Beim Projekt wird auch auf eine Optimierung im Sinne einer bestmöglichen Auslastung der Büroräumlichkeiten geachtet. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – denn ohne sie läuft nichts – optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen. Der Ausbau des „Rocade“- Gebäudes ist dringend notwendig. 53 Millionen Euro sind demnach gut investiertes Geld. Rätin Cathy FAYOT (LSAP): Unsere Fraktion wird sich beim Votum enthalten – nicht, weil wir dagegen wären, zusätzliche Räumlichkeiten für die Mitarbeiter der Stadt Luxemburg zu schaffen, sondern weil wir meinen, dass es angesichts der aktuellen Situation Sinn machen würde, das Projekt zeitlich aufzuschieben. Das definitive Projekt für den Ausbau des Verwaltungsgebäudes „Rocade“ wird bei Enthaltung der LSAPVertreter gutgeheißen. VI. URBANISMUS 1) Teilbebauungsplan „Rue de l’Aciérie“ Die Stadt Luxemburg ist mit einem Teilbebauungsplan „nouveau quartier“, ausgearbeitet vom Architektenbüro Beiler François Fritsch, dies im Auftrag der Konsorten Koch und der Firma Immobel Luxembourg S.A., befasst. Der Teilbebauungsplan umfasst ein Ensemble von Grundstücken mit einer Gesamtfläche von 156 Ar im Stadtteil Hollerich. Das Projekt sieht die Bebauung von 29.700 Quadratmetern Bruttobaufläche auf sechs Losen vor. Mindestens 50 Prozent der Baufläche sind für Wohnungen (Wohnungen von verschiedenen Größen und Typen) vorgesehen. Geschäfte, handwerkliche Aktivitäten, Freizeitaktivitäten und Dienstleistungsanbieter sind ebenfalls zugelassen. 25 Prozent der Bruttofläche (3.900 qm) werden an die Stadt Luxemburg abgetreten. Im graphischen Teil des Flächennutzungsplanes der Stadt Luxemburg sind die Grundstücke in einer „zone mixte urbaine
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