500 DE SITZUNG VOM MONTAG, DEM 14. NOVEMBER 2022 Auch wir bedauern, dass es beim Projekt „Maison Michel Rodange“ zu Verzögerungen gekommen ist, Verzögerungen, die auf die Pandemie zurückzuführen sind. Wir hoffen, dem Gemeinderat das Projekt in den kommenden Monaten vorstellen zu können. Der Beauftragte für die Musikschulen will in der Tat mehr auf den Weg einer separaten Verwaltung gehen. Weder die Direktion des Konservatoriums, noch der Vertreter des zuständigen Ministeriums - und auch der Schöffenrat - wollen nicht mit auf diesen Weg gehen, dies vor dem Hintergrund, dass eine Zusammenarbeit zwischen Konservatorium, Musikschulen, Musikgesellschaften und Schulfoyers gewährleistet werden muss. Nichts verhindert jedoch, dass die verschiedenen Kompetenzen klarer und präziser definiert werden, wenn die Arbeiten im „Haus Michel Rodange“ in Clausen abgeschlossen sind und die Verwaltung der Musikschulen dort ihren Sitz haben wird. 58% der Schüler des Konservatoriums haben ihren Wohnsitz in der Stadt Luxemburg. Das Konservatorium hat sich zum Ziel gesetzt, ein hohes Ausbildungsniveau für talentierte Schülerinnen und Schüler anzubieten, die eine professionelle Laufbahn als Musiker oder Tänzer einschlagen wollen. In diesem Sinne ist auch das Projekt einer Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg zu sehen. Die Stadt Luxemburg ist Träger des Konservatoriums, doch wir allein können nicht alles stemmen. Wir brauchen die Unterstützung des Staates und der Schulen. Wir meinen, dass ein Anstieg der Schülerzahlen nicht so sehr auf das Gratis-Angebot bis zum Abschluss des Unterrichtszyklus 1, sondern vor allem auf die sanitäre Krise zurückzuführen ist, in der sich die Menschen bewusst geworden sind, welche Freude Musik, Tanz und Theater bereiten können. Ich bin sicher, dass die Warteliste nach den Aufnahmeexamen schrumpfen wird. Wir freuen uns, dass die staatliche Bezuschussung erhöht wurde. Wir werden diese Gelder im Interesse des Konservatoriums und seiner Schüler investieren. Es freut mich zu hören, dass die Vorgehensweise bei den Einschreibungen in den Musikschulen auf allen Bänken befürwortet wird. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig der persönliche Kontakt ist, weshalb die Einschreibungen für neue Schüler nicht online, sondern vor Ort in der jeweiligen Musikschule stattfinden. Das Mandat der Aufsichtskommission wird zum Zeitpunkt der Gemeindewahlen ablaufen. Wie die Direktion des Konservatoriums finde auch ich, dass wir auf den Weg gehen sollten, ein ähnliches Gremium zu erhalten, da die Aufsichtskommission gute Arbeit geleistet und in großem Maße dazu beigetragen hat, dass die Schulorganisation des Konservatoriums die breite Unterstützung des Gemeinderates findet. Die Direktion des Konservatoriums wird ihre Vorschläge einreichen und es wird in der Aufsichtskommission sowie in der Kulturkommission darüber diskutiert werden. Das „règlement organique“ des Konservatoriums muss aufgrund des neuen Gesetzes überarbeitet werden. In diesem Rahmen werden wir über die Einrichtung einer Begleitkommission oder einer beratenden Kommission befinden. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um allen Mitgliedern der Aufsichtskommission für ihre Arbeit zu danken, die zweifelsohne dazu beigetragen hat, dass das Konservatorium fest in der Stadt Luxemburg verankert ist und große Anerkennung genießt. Mein Dank geht selbstverständlich auch an die Direktion und an alle Lehrkräfte des Konservatoriums. Die breite Zustimmung, welche die Schulorganisation im Gemeinderat findet, zeugt von der großen Anerkennung, die wir ihrer Arbeit und ihrem Engagement zollen. Die definitive Schulorganisation 2022/2023 des Konservatoriums wird einstimmig gutgeheißen. In der provisorischen Schulorganisation 2022/2023 des Konservatoriums war von 10 weiteren Lehrposten im Beamtenstatut die Rede. Wir müssen leider feststellen, dass diese Posten bisher nicht geschaffen wurden und es nach wie vor 65 Lehrpersonen im Beamtenstatut und 162 Lehrbeauftragte gibt. déi Lénk werden diese Entwicklung im Auge behalten und wir hoffen, dass die zehn Beamtenposten bei der nächsten provisorischen Schulorganisation auf der Liste stehen werden. Wann soll die „Maison Michel Rodange“ in Clausen bezugsfertig sein? In seinem Bericht ist Herr Colaci auf die Alltagsprobleme der Musikschulen eingegangen und weist auf einen Mangel an Räumlichkeiten hin. Bürgermeisterin Lydie POLFER: Wir sind uns alle einig, dass im Konservatorium hervorragende Arbeit geleistet wird. Der angesprochene Mangel an Räumlichkeiten und der Bedarf an zusätzlichem Personal sind die Schattenseiten des großen Erfolgs, den das Konservatorium kennt. Seit einigen Jahren arbeiten das Konservatorium, das Bildungsministerium und die Verwaltung für öffentliche Bauten an einem gemeinsamen Projekt, um am Standort „Geesseknäppchen“, auf einem Grundstück, das im Besitz der Stadt Luxemburg ist, ein Projekt umzusetzen, das insofern eine Komplementarität zwischen dem Konservatorium und der öffentlichen internationalen Schule Gaston Thorn ermöglichen soll, als die Räumlichkeiten morgens von der Schule und nachmittags vom Konservatorium genutzt werden sollen. Ein solches, partnerschaftliches Modell würde sich auch für die Zusammenarbeit des Konservatoriums mit unseren Schulen anbieten. Angesichts der großen Nachfrage können wir nicht warten, bis das neue Gebäude steht. Musik, Tanz und Theater sind integrationsfördernd. Die Bevölkerung der Stadt Luxemburg ist multikulturell. Kultur bringt Menschen zusammen und bereitet ihnen viel Freude. Wie die vorangehenden Schöffenräte unternimmt der amtierende Schöffenrat alles, um dem Erfolg und der Nachfrage gerecht zu werden. Das Konservatorium wurde schon einmal ausgebaut und nun, da erneut der Bedarf an neuen Räumlichkeiten besteht, ist ein weiterer Ausbau in Planung. Es braucht auch eine andere Art und Weise der Zusammenarbeit mit den Schulen. Das Konservatorium arbeitet bereits mit Grundschulen zusammen, doch gebe ich Rätin Correia da Veiga Recht, wenn sie sagt, dass vieles vom Einsatz des Lehrpersonals abhängt. Ist eine Lehrperson theaterinteressiert, wird sie sich darüber informieren, welche Theateraufführungen für Kinder sie mit der Klasse besuchen kann, z.B. im Konservatorium oder in den Rotunden. Eine andere Lehrperson, die sich mehr für Tanz interessiert, wird wohl eher ein Augenmerk auf das Programm für Tanzvorstellungen für Kinder legen. Die Stadt Luxemburg bietet Tanz-, Musik- und Theatervorführungen für Schulklassen an. Im Hinblick auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Konservatorium und Schulfoyers gibt es Projekte. Um dem Problem des Raummangels entgegenzutreten, werden wir versuchen, Schulräume, die an den schulfreien Nachmittagen nicht genutzt werden, für die Bedürfnisse des Konservatoriums und der Musikschulen zu nutzen. Die Zahl der Beamten-Lehrerposten ist leicht gestiegen. Viele Lehrbeauftragte können nicht unter dem Beamtenstatut eingestellt werden, weil sie die vom Gesetz vorgesehenen Bedingungen nicht erfüllen. Die Lehrbeauftragten leisten sehr gute Arbeit und wir sind froh, dass sie am Konservatorium unterrichten. Es ist keineswegs so, dass wir über diesen Weg billigere Arbeitskräfte anstellen wollen. Vielmehr müssen wir die gesetzlichen Bestimmungen respektieren.
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