VDL_RAPPORT_ANALYTIQUE_07_2022_14_11

499 DE SITZUNG VOM MONTAG, DEM 14. NOVEMBER 2022 Beim Ausbau des Konservatoriums sollte auf Energiesparmaßnahmen geachtet werden, z.B. durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung im großen Saal. Es bestehen Kontakte im Hinblick auf eine Erneuerung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlage des „Geesseknäppchen“. Das ursprüngliche Gebäude des Konservatoriums stammt aus dem Jahr 1984. Das Gebäude ist gut in Schuss, doch sollte weiterhin darauf geachtet werden, dass die erforderlichen Renovierungen durchgeführt werden. Die Einschreibungen haben online stattgefunden. Im Großen und Ganzen hat dies gut geklappt. Kleine Probleme konnten rasch behoben werden. In den Musikschulen haben die Einschreibungen ebenfalls online stattgefunden, außer für die neuen Schüler. Diese haben sich vor Ort eingeschrieben. Persönlicher Kontakt und Gespräche sind wichtig, um die neuen Schüler zu beraten und zu orientieren. Im Konservatorium finden Orientierung und Beratung mittels Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Tür oder der „Nuit du Conservatoire“ statt. Es gibt auch pädagogische Projekte außerhalb des Konservatoriums, so z.B. in der Schule Hollerich. Dabei kann es sich um Projekte handeln, die z.B. auf ein Schulsemester begrenzt sind, oder um punktuelle Ateliers. Der Förderung von Projekten auch außerhalb des Konservatoriums kommt in unseren Augen eine große Bedeutung zu, weshalb diese Initiativen unbedingt weiterentwickelt werden sollten. Mich freut, dass immer mehr Jungen Tanzkurse belegen. Es sei daran erinnert, dass der Anne-Beffort-Preis im Jahr 2019 an das Konservatorium der Stadt Luxemburg für seinen Tanzkurs für Jungen verliehen wurde. Ich war dann jedoch etwas enttäuscht, dass bei der Tanzaufführung am vergangenen Freitag kein einziger Junge auf der Bühne stand. Eine Veranstaltung, die mich sehr berührt hat, war das Benefizkonzert zur Unterstützung der vom bewaffneten Konflikt in der Ukraine betroffenen Menschen. Am Klavier saß Frau Katharina Alf, die Lehrbeauftragte für Klavierunterricht am Konservatorium ist. Sie hilft ukrainischen Kindern, die unsere Sprache noch nicht beherrschen, ihren Weg zu finden. Eine wunderbare Win-Win-Situation! Unsere Fraktion wird die vorliegende Schulorganisation 2022/2023 des Konservatoriums mit großer Freude mittragen. Rätin Cathy FAYOT (LSAP): Vieles wurde bereits gesagt, Worte, denen ich mich nur anschließen kann. Das Konservatorium ist Opfer seines großen Erfolgs. Es fehlen Räumlichkeiten, um alle interessierten Schüler aufnehmen zu können. Es haben 400 Veranstaltungen stattgefunden. Dafür braucht es ausreichend Räumlichkeiten. Ein Ausbau des Konservatoriums ist in Planung und sollte so schnell wie möglich erfolgen. Die Aufsichtskommission des Konservatoriums wird es demnächst nicht mehr geben, zumindest nicht mehr unter ihrer jetzigen Form. Welche Vorstellungen haben die Direktion und der Schöffenrat diesbezüglich? Wird die neue Kommission den Status einer beratenden Kommission erhalten? Es wäre vorstellbar, dass Mitglieder des Gemeinderates und des Konservatoriums, aber auch Elternvertreter und Schüler eingebunden werden könnten. Im Bericht der Aufsichtskommission wird die Möglichkeit eines Freizeit-Musikunterrichts angedacht, in Anlehnung an das Angebot, das mit der LASEP für den Sport besteht. Es wird außerdem auf die Wichtigkeit hingewiesen, eine Musikschule für das Bahnhofsviertel zu schaffen. Wichtig ist, junge Menschen für Musik, Tanz oder Theater zu begeistern und sie auf den Geschmack zu bringen, sich im Konservatorium einzuschreiben. Abschließend möchte ich allen danken, die an der Aufstellung der Schulorganisation mitgearbeitet haben. Rätin Ana CORREIA DA VEIGA (déi Lénk): Das Angebot des Konservatoriums ist groß und vielfältig. Projekte sind in Ausarbeitung. Die Einschreibungen für das Konservatorium haben online stattgefunden. Es bleiben einige Anpassungen vorzunehmen, was jedoch nach der Einführung eines neuen Computerprogramms vollkommen normal ist. Wir begrüßen die Anstrengungen, die unternommen wurden, um die Einschreibungen für neue Schüler in den Musikschulen in Präsenz zu organisieren, eine Initiative, die den Musikschulen eine menschliche Dimension verleiht. Für das Schuljahr 2022/2023 sind 3.776 Schüler eingeschrieben. Der Erfolg des Konservatoriums hat auch seine Schattenseite: lange Wartelisten. Allein für die musikalischen Frühförderungskurse gibt es eine Warteliste von 150 Kindern. Dies ist bedauerlich, stellen die genannten Kurse doch für viele Kinder die Möglichkeit dar, zum ersten Mal einen pädagogischen Zugang zur Musik zu erhalten. Verschiedene Fachbereichsleiter wollen trotz Wartelisten nicht auf Tage der offenen Tür und Initiationskurse für neue Schüler verzichten. In der Aufsichtskommission wurde beispielsweise vorgeschlagen, mehr für jene Sektionen zu werben, für die der Andrang nicht so groß ist, und weniger für jene, für die es Wartelisten gibt. Die sozialen Medien sind ein gutes Instrument, um junge Menschen zu erreichen, die das Angebot des Tages der offenen Tür oder der Initiationskurse nicht nutzen. déi Lénk setzen sich dafür ein, dass eine klassische Musikausbildung keine Frage der sozialen Klassenzugehörigkeit oder von Privilegien sein soll. Jedes Kind und jeder Erwachsene sollte Zugang zur Musik, zu Tanz und Theater erhalten. Neben einer klassischen Ausbildung kann es auch eine alternative Ausbildung sein, welche sich eine andere pädagogische Herangehensweise zu Nutzen macht, um Kinder und Erwachsene für Tanz, Musik und Theater zu motivieren. Das Konservatorium bleibt eine akademische Institution. Möglicherweise können die Musikschulen im Zuge einer Umstrukturierung der geeignete Partner sein, um Kindern einen freieren, alternativeren Zugang zu Tanz, Musik und Theater zu ermöglichen. In der Aufsichtskommission hat Direktor Marc Meyers einen Ausblick gegeben, in welche Richtung sich das Konservatorium und die Musikschulen in den kommenden Jahren bewegen könnten. déi Lénk begrüßen die Zusammenarbeit mit verschiedenen Lyzeen. Dies bietet Schülern die Möglichkeit, Schule und Freizeit besser miteinander zu verbinden. In diesem Zusammenhang wurde die Zusammenarbeit mit dem Lycée Michel Lucius erwähnt, wo Konservatorium oder Musikschule Kurse vor Ort anbieten. Wir würden uns freuen, wenn weitere Lyzeen diesem Beispiel folgen würden. Wir bedauern, immer wieder zu hören, dass es vor allem internationale Schulen sind, von denen solche Initiativen ausgehen. Es ist bedauerlich, dass es diese Option nicht auch für den Grundschulunterricht gibt, denn ob Kinder Erfahrungen in den Bereichen Tanz, Musik und Theater sammeln können, hängt davon ab, ob ihre Lehrerin oder ihr Lehrer Interesse daran zeigt. Auf Initiative des Lehrpersonals ist die Schule Hollerich Partner des Konservatoriums. Während eines Trimesters wird hier an der Organisation eines Winterfestes mit Musik-, Tanz- und Theaterdarbietungen gearbeitet. déi Lénk wünschen sich, dass darüber nachgedacht wird, wie sich musikalische Frühförderungskurse in den Schulfoyers integrieren lassen. Der pädagogische Ansatz der musikalischen Frühförderungskurse ähnelt dem der non-formalen Bildung. Musik wird den Kindern auf spielerische Art und Weise nähergebracht. Statt einen Transport der Kinder in die Musikschulen organisieren zu müssen, kommt die Lehrperson ins Schulfoyer. Dies bedeutet weniger Hin und Her und erlaubt den Musikschulen, zusätzliche Räumlichkeiten zu nutzen.

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