VDL_RAPPORT_ANALYTIQUE_07_2022_14_11

498 DE SITZUNG VOM MONTAG, DEM 14. NOVEMBER 2022 Bürgermeisterin Lydie POLFER: Und nun zu den Reglements betr. die verschiedenen Teilabschnitte im Zusammenhang mit der Avenue Pasteur. Die Reglements betr. den Teilabschnitt Allée Scheffer - Rue Henri VII werden bei Enthaltung der Vertreter von déi gréng und LSAP gutgeheißen. Bürgermeisterin Lydie POLFER: Die Arbeiten sollen am kommenden Montag beginnen und nach drei Wochen abgeschlossen sein. Die Reglements betr. den Teilabschnitt Rue Henri VII - Rue Ermesinde werden mit der Gegenstimme von Rat Reding (ADR) gutgeheißen. Die Reglements betr. den Teilabschnitt Rue Ermesinde - Rue Batty Weber werden gutgeheißen mit der Gegenstimme von Rat Reding (ADR) und bei Enthaltung der Vertreter von déi gréng und déi Lénk. III. DEFINITIVE SCHULORGANISATION 2022/2023 DES KONSERVATORIUMS Rätin Sylvia CAMARDA (DP): Eingangs der Kommissionssitzung hat Herr Marc Meyers, Direktor des Konservatoriums, von einer Rentrée voller Optimismus gesprochen. In diesem Zusammenhang gilt es zwei beeinflussende Faktoren zu erwähnen. Nach einer sanitären Krise wollen alle wieder Kurse belegen, Neues lernen. Vielen Kindern ist die Wichtigkeit, einen Musikkursus oder andere Kurse zu besuchen, bewusster geworden. Die Bezuschussung macht, dass der Musikunterricht zum Grundrecht wird und jeder ein Anrecht auf einen solchen Unterricht hat. Nach der sanitären Krise hat das Konservatorium wieder seine Bestform erreicht und platzt fast aus allen Nähten. Die Wartelisten sind lang. Rund 1.500 Jugendliche warten auf einen Platz im Konservatorium oder in den Musikschulen. Das Konservatorium ist eine große Success Story. Wir hoffen, zusätzliche Räumlichkeiten in Schulen nutzen zu können, um dort Musikkurse anzubieten, und freuen uns auf Synergien mit der internationalen Schule Gaston Thorn. Es stehen demnach interessante Projekte an. Ganz besonders freut mich, dass die Tanzsäle mit ihren alten Umkleideräumlichkeiten renoviert werden. Erfreulich ist auch, dass Projekte zusammen mit den Kinderkrippen und Schulfoyers der Stadt Luxemburg angedacht werden, um Kinder nicht nur mit der musikalischen Frühförderung, sondern auch mit Tanz und Theater in Kontakt zu bringen - auch vor dem Hintergrund, dass nicht alle Kinder das Konservatorium besuchen können. Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass viele Jugendliche, die ein Schulfoyer besuchen, Spaß am Tanzen haben, Erfahrungen im Theaterspielen sammeln möchten, dass in ihnen tänzerische oder musikalische Talente schlummern. Es ist demnach wichtig, dass wir solche Projekte in allen Schulfoyers weiter vorantreiben, damit alle Kinder Gelegenheit erhalten, ihren persönlichen kulturellen Charakter zu erforschen. Kunst ist Inspiration, ist Integration. Kunst regt an, über Dinge zu reden, die sonst ungesagt blieben. Kunst ist Ausdruck, auch ohne Worte. Die Lektüre der Dokumente zur Schulorganisation des Konservatoriums, die Berichte der Fachbereichsleiter sind immer wieder interessant. Ich möchte der Direktion und allen Lehrkräften ein großes Lob aussprechen. Man sieht, dass die Dinge vorangehen, man erfährt, welches die Bedürfnisse sind, und erkennt, dass die Lehrkräfte am Konservatorium sich im Interesse ihres Fachs und der Schüler engagieren. Dies alles ist enorm wichtig, vor allem in Zeiten, in denen in unserer Welt eine Krise auf die andere folgt. Musik, Tanz und Theater bereiten Freude, bringen Menschen zusammen. Rätin Claudie REYLAND (déi gréng): Auch ich möchte die Direktion und die Lehrkräfte für ihre hervorragende Arbeit beglückwünschen. Anlässlich der Diplomüberreichung konnten wir erneut feststellen, mit welch großem Engagement und großen Kompetenzen junge und auch weniger junge Leute in Musik, Tanz und Theater unterrichtet werden. Bei der Diplomüberreichung ist erneut aufgefallen, wie international die Schulbevölkerung des Konservatoriums ist. Die Zahl der Einschreibungen steigt. Für das Schuljahr 2022/23 sind 3.776 Schülerinnen und Schüler eingeschrieben. Es gibt lange Wartelisten: Rund 1.500 Personen stehen auf der Warteliste. Das Konservatorium platzt aus allen Nähten und auch in den Stadtviertel-Musikschulen fehlt es an Räumlichkeiten, um der Nachfrage gerecht zu werden. Die Aussage der Direktion: „une vitesse de croisière à la limite du réalisable“ bringt es auf den Punkt. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Zugang zur Kultur ein Grundrecht darstellt. Wir erwecken Interesse und Enthusiasmus an Musik, Tanz und Theater, um uns dann zu entschuldigen, dass es nicht genügend Plätze gibt und auf eine Warteliste zu verweisen. Der Ausbau des Konservatoriums muss absolute Priorität genießen. Das Gleiche gilt für die Musikschulen in den Stadtteilen. Der große Erfolg ist zum Teil auch dadurch bedingt, dass mit dem neuen Gesetz die Kurse für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bis zum Abschluss der „division inférieure“ gratis sind und eine Tarifobergrenze von 100 € pro Fach gilt. Es besteht ein Bedarf zur Umorganisation der „sections pédagogiques“ im Sinne von kleineren Sektionen mit jeweils einem Leiter. Derzeit gibt es interdisziplinäre Sektionen, wo die Verwaltung von 800 Schülern einer einzigen Person obliegt. Eine Postenausschreibung ist vorgesehen. Die Einführung neuer Fachbereiche wie Alte Musik, Rock und Pop ist zu begrüßen. An der Einführung eines Bereiches „Elektronische Musik“ wird gearbeitet. Eine Masterklasse mit Tristano Schlimé und eine Reihe von Workshops sind vorgesehen. Rund 1.200 Kinder besuchen die Musikschulen in den Stadtteilen. Es ist wichtig, diesen Schulen ein richtiges Statut zu geben. Die Lehrkräfte der Musikschulen fordern eine Neudefinition der Autorität des Direktionsbeauftragen. Sie fordern eine Eigenverwaltung und wünschen sich, dass die Personalverwaltung zu den Aufgaben des Direktionsbeauftragten gehört und sie einen eigenen Verwaltungssitz sowie eine eigene Internetseite erhalten. Lese ich da den Wunsch nach einer neuen, vom Konservatorium unabhängigen StadtviertelMusikschule heraus? Was ist die Position der Direktion des Konservatoriums und des Schöffenrates zu diesem Thema? Es scheint, dass es eine gewisse Dissonanz gibt. Bei der Renovierung des Michel Rodange-Gebäudes in Clausen, das zum Verwaltungssitz der Musikschulen werden soll, ist es leider zu Verzögerungen gekommen. Dort sollen auch neue Proberäumlichkeiten und Perkussionsräume entstehen. Fakt ist, dass es einen Mangel an Räumlichkeiten für die lokalen Musikschulen gibt. Leerstehende Gebäude müssen erfasst und mobilisiert werden, Zeitpläne müssen angepasst werden. Im Bahnhofsviertel und auch im Viertel Kirchberg gibt es keine Musikschule. Dies ist bedauerlich, da beide Viertel viele Einwohner haben. Eine Musikschule im Bahnhofsviertel wäre Teil der Lösung für die Probleme, die sich dort stellen. Der große Saal im Konservatorium wird renoviert. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium und der internationalen Schule Gaston Thorn ist ein Ausbau des Konservatoriums geplant. Dies alles dauert lange und kommt nicht wirklich voran.

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