VDL_RAPPORT_ANALYTIQUE_07_2022_05_12 (1)

551 DE SITZUNG VOM MONTAG, DEM 5. DEZEMBER 2022 Baumarten anpflanzt. Wie kommt es, dass der Service Forêts und der Service Parcs eine unterschiedliche Politik betreiben? Rätin Ana CORREIA DA VEIGA (déi Lénk): Unseren Wäldern geht es nicht gut. Es sollte untersucht werden, über welche Faktoren die Stadt positiv auf den Gesundheitszustand der Wälder einwirken kann. Wie können wir unseren Wald unterstützend begleiten, bis er resilient genug ist, um sich selbst regulieren zu können? Ich werde auf drei Bereiche eingehen, von denen wir meinen, dass sich hier einwirken ließe, um die Resilienz unserer Wälder zu stärken. Bei uns ist es üblich, Bäume zu fällen, wenn sie ein Alter von 100 bis 150 Jahren erreicht haben. Wir meinen, dass es besser wäre, verschiedene Bäume altern zu lassen und sie erst zu fällen, wenn sie ein Alter von 150 bis 200 Jahren erreicht haben, so dass sie der Atmosphäre länger CO2 entziehen können. Im Bericht der „Administration de la nature et des forêts “ sowie im Bericht unserer Dienststelle lesen wir, dass 2022 rund 1.400 Bäume weniger in den Wäldern der Stadt Luxemburg gefällt wurden als 2021. Wir begrüßen diese Entwicklung und hoffen, dass sie sich fortsetzt. déi Lénk wünschen sich, dass Holz, das in unseren Wäldern wächst, als Material im Rahmen von Projekten der Stadt Luxemburg genutzt wird. Gutes Holz aus unseren Wäldern sollte nicht nach China verfrachtet werden. So ließen sich auch die durch den Transport generierten CO2-Emissionen reduzieren. Die Zusammenarbeit der staatlichen Forstverwaltung und unserer Dienststelle mit der Genossenschaft co-labor ist zu begrüßen. Verkauft die Genossenschaft Brennholz der Stadt Luxemburg an Privatleute oder verarbeitet sie das Brennholz selbst? Die breiten Schotterwege, die in den Wald führen, und auf denen große Fahrzeuge unterwegs sind, um Waldarbeiten durchführen, schaden dem Wald. Ein zusammenhängender Wald ist stärker als ein von Wegen zerstückelter Wald. Wäre es nicht an der Zeit, die Zahl der Asphalt- und Schotterwege zu reduzieren bzw. längerfristig ganz darauf zu verzichten? Die Initiative, Ardennerpferde bei der Waldarbeit einzusetzen, ist lobenswert. Der Wildbestand in den Wäldern Luxemburgs ist überhöht. Gibt es Pläne, um den wachsenden Wildbestand zu regulieren? Die Knospen und Triebe von jungen Laubbäumen gehören zur Leibspeise von Rehen. Leider finden sich wenig Angaben über die Jagd in unseren Wäldern. Ohne die Jagd nehmen die Wildbestände überhand. Bei hohen Schalenwildbeständen leidet die Krautschicht., welche den Waldboden vor Trockenheit schützt. Wir waren beruhigt zu hören, dass in den Wäldern der Stadt Luxemburg keine Treibjagd stattfindet. Es ist die Forstdienststelle selbst, die jagt. Im Bericht für das Jagdjahr 2021/2022 lesen wir, dass elf Tiere geschossen wurden, davon sieben Wildschweine und vier Rehe. Wir haben auch erfahren, dass die Zahl der von der Stadt Luxemburg verwalteten Jagdparzellen seit der Reorganisation von vier auf zehn Parzellen (ungefähr 1.800 Hektar) gestiegen ist. Wie soll die Jagd künftig auf diesen zehn Parzellen organisiert werden? In unseren Wäldern wurden im Jahr 2021 rund 800 Jungbäume gepflanzt. Es wäre interessant zu wissen, wie viele dieser Bäume die ersten drei Jahre überleben. Die staatliche Forstverwaltung und der Service Forêts der Stadt Luxemburg leisten engagierte Arbeit, um unseren Wald zu erhalten und seine Resilienz zu stärken. Wir wünschen ihnen viel Erfolg bei ihrer Arbeit! Rat Claude RADOUX (DP): Der Gemeinderat ist aufgerufen, ein Gutachten zum Forstbewirtschaftungsplan 2023 zu erstellen - nicht mehr und nicht weniger. Schöffe Patrick GOLDSCHMIDT: Stellvertretend für die Präsidentin der Kommission hat Rätin Gaasch die in der Kommission geführten Debatten gut zusammengefasst. Nicht einverstanden bin ich jedoch mit der Bemerkung, die Forstdienststelle der Stadt Luxemburg würde nicht genügend Sensibilisierungsarbeit leisten. Mit der Onlineumfrage „Urban Forestry - Mäi Stater Bësch“ wird ermittelt, wie die Bürger den Wald in ihrer Freizeit nutzen. Tausende Menschen waren in den „Bambësch“ gekommen, wo sie in mehr als 40 Ateliers viele Informationen über den Wald erhalten haben (Gesundheitszustand, Freizeitangebote...). Herr Zimmer und seine Mitarbeiter, sowie auch Mitarbeiter der staatlichen Forstverwaltung, empfangen regelmäßig Schulklassen im Wald. In der Stadt Luxemburg funktioniert eine „Bëschspillschoul“, es werden Naturaktivitäten für unsere Grundschulen angeboten. Es findet eine gezielte Sensibilisierung bei Kindern für unsere Wälder statt. Die Kinder geben das Gelernte an Eltern und Großeltern weiter. Die Tatsache, dass die Stadt von der staatlichen Forstverwaltung für ihre Arbeit gelobt wird, zeigt, dass hier hervorragende Arbeit geleistet wird. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Dienststellen klappt gut. Die Kommissionsmitglieder haben von den Vertretern der staatlichen Forstverwaltung detaillierte Informationen über den Gesundheitszustand unserer Wälder erhalten, sowie auch eine detaillierte Übersicht über die Arbeit der kommunalen Forstdienststelle. Ich für meinen Teil kann die Dienststelle nur für ihre hervorragende Arbeit beglückwünschen. Holz aus unseren Wäldern wird zur Herstellung von Mobiliar für die Stadt Luxemburg genutzt. Die Stadt exportiert kein Holz nach China. Holz aus unseren Wäldern wird ebenfalls versteigert. Die Bieter kommen nicht aus China, sondern aus Luxemburg oder Nachbarländern. Rätin Correia da Veiga meinte, dass man in den Wäldern der Stadt Luxemburg häufiger jagen müsse, um einen überhöhten Wildbestand, der viel Schaden anrichtet, zu verhindern. Unsere Kollegen von déi gréng können die grüne Ministerin gerne auf das Problem eines überhöhten Wildbestandes – übrigens ein Problem, das es nicht nur in den Wäldern der Stadt Luxemburg gibt – aufmerksam machen. Nehmen Wildbestände überhand, haben junge Bäume in den Wäldern keine Chance, zu überleben. Treibjagd wird es in unseren Wäldern nicht geben, sind unsere Wälder doch auch Naherholungsgebiet. Es sind Jäger unserer Dienststelle, die in unseren Wäldern auf die Jagd gehen und dabei sehr diskret vorgehen, so dass die Waldbesucher davon nichts mitkriegen. Unsere Jäger halten die Vorgaben, die sie erhalten, ein. Vor dem Hintergrund des erhöhten Wildbestandes würden wir es begrüßen, wenn sie mehr jagen könnten. Herr Zimmer hat uns leider mitgeteilt, dass er im kommenden Jahr in die wohlverdiente Rente gehen will. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um ihm bereits jetzt für die gute Arbeit, die er leistet zu danken. Mein Dank geht selbstverständlich auch an seine Mitarbeiter. Der Forstbewirtschaftungsplan für das Rechnungsjahr 2023 wird einstimmig positiv begutachtet: Forstrevier Luxemburg-Hamm: 383 Hektar Ausgaben: 180.475 € – nachhaltige Bewirtschaftung: 69.475 € – Naturschutz: 72.000 € – Schutz der Jagdressourcen: 32.000 € – Sensibilisierung: 6.000 € – Überwachung: 1.000 € – Logistik und Personal: 52.000 €.

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