550 DE SITZUNG VOM MONTAG, DEM 5. DEZEMBER 2022 erlaubt sein. Daher unser Appell an den Schöffenrat, zu prüfen, welche Staatsstraßen ebenfalls als Vizinalstraßen eingestuft werden könnten. Rätin Héloïse BOCK (DP): Die Neueinstufung der Rue de Strasbourg als Vizinalstraße ist zu begrüßen. Die Einwohner des Viertels haben sich für die Einführung einer Tempo-30Zone und für eine Neugestaltung der Rue de Strasbourg eingesetzt – Anliegen, die Gehör beim Schöffenrat gefunden haben. Die Neugestaltung der Rue de Strasbourg ist eine von vielen Maßnahmen, die der amtierende Schöffenrat im Bahnhofsviertel umgesetzt hat, um die Lebensqualität dort zu verbessern. Der öffentliche Raum in der Rue de Strasbourg wird schöner gestaltet, die Straße wird verkehrsberuhigt. Dies alles wird dazu beitragen, dass sich die Einwohner hier wohler fühlen und sich gerne hier aufhalten. Die Neugestaltung wird zu einer weiteren Belebung der dort angesiedelten Geschäfte und Restaurants beitragen. Ich bin stolz auf die Einwohner meines Viertels. Sie sind dort viel zu Fuß unterwegs. Es ist wichtig, die Verkehrsentwicklung im Stadtteil weiterhin im Auge zu behalten. Die Neueinstufung der Rue de Strasbourg begünstigt die Entwicklung der sanften Mobilität. Rätin Christa BRÖMMEL (déi gréng): Ich hatte vergessen, darauf hinzuweisen, dass déi gréng in der Gemeinderatssitzung vom 2. Mai, in der die Umgestaltung des Boulevards de la Pétrusse gestimmt wurde, eine Motion eingereicht hatten, mit der Forderung, einen kohärenten Verkehrsplan für das gesamte Bahnhofsviertel zu erarbeiten. Die zuständige beratende Kommission wurde bisher nicht mit der Motion befasst. Wir sollten uns zeitnah mit der Motion in der Kommission befassen. Schöffe Patrick GOLDSCHMIDT: Die von déi gréng eingereichte Motion ist nicht vergessen. Unsere Dienststellen arbeiten unermüdlich daran, für alle Stadtteile Maßnahmen vorzuschlagen, um den Transitverkehr so weit wie möglich aus den Wohnvierteln zu verdrängen. Neben dem Bahnhofsviertel leiden auch andere Viertel unter dem Durchgangsverkehr. Die verschiedenen Vorschläge werden dem Schöffenrat Anfang 2023 unterbreitet werden. Mit der Inbetriebnahme der Tramstrecke im Bahnhofsviertel im Jahr 2020 war eine der ersten Reaktionen des Schöffenrates zu sagen, dass die Rue de Strasbourg nun nicht mehr die Funktion einer Sammelstraße habe, da die Autos nicht mehr von der Rue de Strasbourg in die Rue du Fort Neipperg gelangen. Um Schleichverkehr zu unterbinden, wurde in einer ersten Phase der Verkehr im Umfeld der Schule unterbunden, um dann in einer nächsten Etappe Tempo-30Zonen einzuführen. Da es sich bei der Rue de Strasbourg um eine Staatsstraße handelte, haben wir beim Ministerium einen Antrag auf Rückstufung der Rue de Strasbourg eingereicht. Der Antrag wurde bewilligt. Sicherlich ließen sich weitere Staatsstraßen als Vizinalstraßen einstufen. Wichtig ist auch, die jeweiligen Verantwortungsbereiche nach außen zu kommunizieren, stellen wir doch fest, dass Bürger sich mit ihrem Anliegen immer an die Stadt Luxemburg wenden, unabhängig davon, ob es sich um eine Staatstraße oder eine Vizinalstraße handelt. Es wäre durchaus zu begrüßen, wenn mehr Neueinstufungen von einer Staatsstraße zu einer Gemeindestraße vorgenommen werden könnten. Bürgermeisterin Lydie POLFER: Eine Neueinstufung kann ohne die Einwilligung des Staates nicht erfolgen. Die Neueinstufung der Rue de Strasbourg als Vizinalstraße wird einstimmig gutgeheißen. VI. KOMMUNALER WALDBEWIRTSCHAFTUNGSPLAN FÜR DAS RECHNUNGSJAHR 2023 (GUTACHTEN) Rätin Linda GAASCH (déi gréng): Eingangs möchte ich allen Mitarbeitern des „Service Forêts“ danken. Sie haben alle in der Kommissionssitzung aufgeworfenen Fragen beantwortet und die nötigen Erklärungen gegeben. Sie alle arbeiten mit großem Engagement. Fakt ist, dass es unseren Wäldern nicht gut geht. Mittlerweile leiden nicht nur die Fichten, sondern auch die Buchen. Wir sind voll im Klimawandel angekommen. Die Zahlen sind erschreckend. War im Jahr 2018 noch ein Drittel der Bäume in einem guten Zustand und das zweite Drittel im Grenzbereich, so befinden sich nun zwei Drittel der Bäume in einem schlechten Zustand. Nur noch 15,4 Prozent aller Bäume geht es gut. Zusammen mit dem LIST (Luxembourg Institute of Science and Technology) werden Studien durchgeführt. Der Klimawandel verändert den Niederschlag. Die Niederschlagsmengen gehen zurück, die Temperaturen steigen. Wenn der Gesundheitszustand der Bäume schlecht ist, leidet darunter nicht nur das Ökosystem der Wälder. Kranke, morsche Bäume können umstürzen und schlimmstenfalls können Menschen zu Schaden kommen. Morsche Bäume, die eine Gefahr darstellen, können über „Report-it“ gemeldet werden, so dass die Stelle abgesichert werden kann. Um die Resilienz unserer Wälder zu erhöhen, kommen verschiedene Methoden zur Anwendung: Förderung der Artenvielfalt sowie der Strukturvielfalt (Mix von jungen und alten Bäumen) und multifunktionale Bewirtschaftung. Den Wäldern der Stadt Luxemburg kommt auch eine wichtige Bedeutung als Naherholungsgebiet zu. Viele Schulklassen machen Ausflüge in den Wald, doch auch die Erwachsenen suchen den Wald zum Spazierengehen oder Joggen auf. Sensibilisierung für den Nutzen des Waldes und für ein respektvolles Verhalten sind wichtig. In der Kommission haben wir erfahren, dass eine im Wald weggeworfene Bananenschale 3 Jahre braucht, bis sie komplett verfault ist. Meiner Ansicht nach ist es wichtig, die Bürger immer wieder zu sensibilisieren und daran zu erinnern, dass sie keinen Abfall im Wald hinterlassen und sie auch nicht überall wild parken sollen. Entweder sollten wir uns mehr Mittel für die Sensibilisierung geben oder aber vorhandene Kommunikationsmittel, wie z.B. unsere Zeitschrift CityMag, stärker für die Sensibilisierung nutzen. Die Bäume sind Alliierte im Kampf gegen den Klimawandel. Es ist demnach wichtig, sich um die Wälder zu kümmern und mit den genannten Methoden zu versuchen, sie so resilient wie möglich zu machen. Der urbanen Begrünung kommt eine wichtige Rolle bei den Bemühungen, die Stadt Luxemburg gegen die Auswirkungen der Klimakrise resilienter zu machen, zu. Bäume spenden Schatten, Bäumen können Städte kühlen. déi gréng werden den Forstbewirtschaftungsplan mittragen. Wir appellieren aber auch an die Stadt, alles in unseren Möglichkeiten Stehende zu unternehmen, um die Resilienz unserer Wälder und unserer Stadt in der Klimakrise zu stärken. Rat Tom KRIEPS (LSAP): Resilienz ist das Schlagwort der heutigen Sitzung. In der Kommission hatte ich die Frage aufgeworfen, ob es im Sinne der Stärkung unserer Wälder nicht sinnvoll sei, andere Baumarten anzupflanzen, die resilienter gegen die Auswirkungen der Klimakrise sind. Die Mitarbeiter der Dienststelle haben mir geantwortet, dass man sich weiterhin darauf verlassen wolle, dass unser Wald resilient genug sei, um sich gegen die höheren Temperaturen und Trockenperioden zu wehren. Mir ist jedoch aufgefallen, dass der Service Parcs hingeht und vermehrt resilientere
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