VDL_RAPPORT_ANALYTIQUE_05_2021_16_07
374 DE SITZUNG VOM FREITAG, DEM 16. JULI 2021 Die Covid-19-Pandemie hat sich letztlich dann doch nicht so schlimm wie befürchtet auf den Ablauf der Kurse ausgewirkt. Die Einzelkurse konnten größtenteils stattfinden. Bei den Kollektivkursen war es schwieriger. Die Kurse hätten im großen Saal stattfinden sollen, doch dieser war belegt, um dort Examina abhalten zu können. Die Examensbilanz ist trotz Pandemie sehr positiv. Es freut mich, dass die Schüler sich nun online einschreiben können. Die online-Einschreibungen funktionieren gut und vereinfachen vieles. Herr Meyers sagte mir, dass an einem einzigen Tag 2. 500 Einschreibungen eingegangen sind. Einschreibungen können nach wie vor auch manuell getätigt werden. An jenem Tag, als die 2.500 Einschreibungen eingingen, mussten lediglich 50 Einschreibungen manuell behandelt werden. Es wurde auch eine Helpline eingerichtet. Das städtische Konservatorium zählt 3.700 Schüler und bietet 140 verschiedene Fachbereiche an. In den lokalen Musikschulen sind online-Einschreibungen nicht möglich und zwar, weil man einen ersten mehr persönlichen Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern für wichtig hält und dies auch, wenn erforderlich, eine Umorientierung ermöglicht. Ab 2022/2023 sollen die lokalen Musikschulen neu organisiert werden : es wird eine „Ecole de musique de la Ville de Luxembourg“ entstehen. Dieses Projekt soll uns bald vorgestellt werden. Derzeit gibt es keinen Lehrkräftemangel in den lokalen Musikschulen, allerdings können nicht alle Instrumente in allen Musikschulen erlernt werden. Dies führt dazu, dass manche Kinder sich in einen anderen Stadtteil begeben müssen. Dies ist keine ideale Situation, lässt sich momentan aber nicht anders organisieren. Mit der geplanten Umstrukturierung wird sich dies ändern. Die Nachfrage ist nach wie vor groß und daher gibt es auch immer noch Wartelisten, dies insbesondere für Klavierkurse und Streichinstrument-Kurse. Seit vielen Jahren ist es üblich, dass die Schüler vorspielen, um zu sehen, wie begabt sie sind. Dies gilt für Streichinstrumente, Klavier, Tanz und Jazz. Es findet gewissermaßen eine Auswahl bzw. eine Re-Orientierung statt. Dann gibt es auch jene Schüler, die vorher private Musikschulen besucht haben und folglich geprüft werden muss, welches Niveau sie erreicht haben. Das sogenannte „Vorspielen“ war pandemiebedingt nicht möglich und wurde nun in den September verlegt. Vorletztes Jahr wurde der Anne Beffort-Preis an das Konservatorium der Stadt Luxemburg für seinen Tanzkurs für Jungen verliehen. Dieser Tanzkurs kennt einen großen Erfolg und immer mehr Jungen schreiben sich für diesen Kurs ein. Anlässlich der Preisverleihung sollte auch eine Aufführung der in diesem Tanzkurs eingeschriebenen Schüler stattfinden, was covidbedingt jedoch nicht möglich war. Sollten es die sanitären Regelungen zulassen, wäre ein Nachholen der Vorführung im Herbst ins Auge zu fassen. Rat Guy FOETZ (déi Lénk) : Eingangs möchte ich mich bei der Direktion, den Lehrern und Lehrbeauftragen für ihr Engagement bedanken. Dem Bericht der Überwachungskommission ist zu entnehmen, dass ernsthafte Überlegungen im Hinblick auf den Ausbau der Gebäude geführt werden und ein Kostenvoranschlag ausgearbeitet wird. Das Michel-Rodange-Haus in Clausen soll renoviert und als lokale Musikschule genutzt werden. Dies sind erfreuliche Nachrichten. Im Folgenden möchten wir jedoch auch auf zwei Entwicklun- gen eingehen, die uns nicht gefallen. Die Zahl der Beamten ist weiter rückläufig. Der Anteil der Beamten liegt derzeit bei 39%, gegenüner 41% im vergangenen Jahr. Der Anteil der Lehrbeauftragten dagegen nimmt zu : deren Anteil am Lehrpersonal liegt bei 61% gegenüber 59 % vergangenes Jahr. Die Direktion bedauert diese Entwicklung und versichert, dass man erneut einen 50/50-Anteil erreichen wolle. Die Realität ist leider eine andere und man muss sich ernsthaft fragen, warum dem so ist. Dies umso mehr, als die Arbeits- und Entlohnungsbedingungen der Lehrbeauftragten schlechter als die der Beamten sind. Die Lehrbeauftragten müssen mehr Arbeitsstunden leisten und ihre Diplome werden laut einem ihrer Vertreter nicht genügend anerkannt. Ich nutze die Gelegenheit um erneut an unseren Vorschlag zu erinnern, eine Statistik zu erstellen, aus der hervorgeht, aus welchen Stadtteilen die Schüler des Konservatoriums kommen. Aus diesen Zahlen ließe sich herauslesen, in welchen Stadtteilen besondere Anstrengungen notwendig sind, um das Interesse von noch mehr Kindern an der Musik zu fördern, dies insbesondere bei Familien, die traditionell nicht so sehr an Musik interessiert sind. Musik ist ein wunderbares Instrument, um die geistige, körperliche und emotionale Entwicklung des Menschen zu fördern. Auch in diesem Punkt wird uns immer wieder versichert, dass man dies tun wolle, doch bisher wurden keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen. Wie steht es um die Zusammenarbeit zwischen den Schulfo- yers und dem Konservatorium und um die Zusammenarbeit mit den lokalen Musikschulen? In der Broschüre der regiona- len Musikschule der Gemeinde Düdelingen lese ich, dass die Musikschule Einführungskurse in die Musik in den „Maisons relais“ anbietet, dass ein Bustransport zwischen den „Maisons relais“ und der Musikschule funktioniert und die Zeitfenster der „Maisons relais“ an die der Musikschule angepasst wur- den. Will die Stadt Luxemburg auch in diese Richtung gehen? déi Lénk werden die provisorische Schulorganisation 2021/2022 des städtischen Musikkonservatoriums mittragen und wünschen der Direktion und dem Personal weiterhin viel Mut und viel Erfolg. Rat Tom KRIEPS (LSAP) : Rat Foetz ist auf die Situation der Lehrbeauftragen und der beamteten Lehrer am Konservatorium eingegangen. Die Mehrzahl der Lehrstunden wird von den Lehrbeauftragten gehalten. Es ist davon auszugehen, dass Lehrer mit dem Beamtenstatut eine bessere soziale Absicherung genießen und eine bessere Besoldung als Lehrbeauftragte haben. Ein Blick auf die Liste der Lehrbeauftragten zeigt, dass verschiedene von ihnen lediglich ein paar Stunden halten und daneben einem Beruf nachgehen. Dennoch überrascht es, wie viele Lehrbeauftragte eine große Anzahl an Lehrstunden halten und sogar mehr Stunden leisten als beamtete Lehrkräfte. Diese Situation gibt zu denken und schafft Unzufriedenheit. Warum erhalten die einen das Beamtenstatut und die anderen nicht ? Musik kann dazu beitragen, die Entwicklung von Kindern mit spezifischen Bedürfnissen zu fördern. Meine Kollegin Cathy Fayot hat mir aufgetragen, Ihnen ihren Wunsch mitzuteilen, dass in den lokalen Musikschulen auch Musikkurse für Kinder mit spezifischen Bedürfnissen angeboten werden sollten. Bürgermeisterin Lydie POLFER : Unser aller Dank geht an die Direktion und das ganze Lehrpersonal. Sie alle waren unermüdlich bemüht, die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die Ausbildung ihrer Schüler abzufedern. Die Examensergebnisse sind positiv. Rätin Reyland hat die Bemühungen, ein Online-Einschreiben zu ermöglichen, zu Recht belobigend hervorgehoben. Es vereinfacht in der Tat vieles und ich hätte mir nicht vorstellen können, wie wir in Pandemiezeiten das alles ohne Online- Einschreibungen hätten organisieren können. Online-Einschreibungen sind auch für die lokalen Musik- schulen möglich, außer bei Neueinschreibungen, weil dass
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