VDL_RAPPORT_ANALYTIQUE 17_06

189 DE SITZUNG VOM MONTAG, DEM 17. JUNI 2019 Personal und Posten Die aktuelle Situation nach Abschluss des Per­ mutationsverfahrens : Im Schulzyklus 1 bleiben 23,5 Posten zu besetzen, in den Schulzyklen 2 bis 4 insgesamt 63 Posten. 25% dieser nicht besetzten Posten verteilen sich auf folgende Schulen : Cessingen, Dommeldingen, Hollerich, Kirchberg und Merl, wobei die Schule in Merl mit 37 Prozent einen Spitzenplatz einnimmt. Allein in den Schulzyklen 2 bis 4 wechseln 10% der LehrerInnen den Posten. Dies hat eine Instabilität im Lehrpersonalteam zur Folge. Eine solche Situation ist weder für die Eltern, noch für die LehrerInnen des bestehenden Teams beruhigend. Die Unterrichtsqualität hängt zu einem großen Teil von der Qualifikation des Lehrpersonals ab. Es ist bedauerlich, dass eine so hohe Zahl von Posten von nicht-brevetiertem Personal besetzt wird, sei es durch „Stagiaires“ oder durch Quereinsteiger. Wie beurteilt der Schöffenrat diese Situation? Welches sind die Antworten des Schöffenrates auf diesbezüglich kritische Fragen der Eltern? Wurde untersucht, in welchen Schulen die Lehrerteams stabiler bzw. weniger stabil sind? Gibt es diesbezüglich Erklärungen? Wie ist die Entwicklung der Situation? Wie wollen wir mit den Konsequenzen dieser Entwicklung umgehen? Das Bildungsministerium zeichnet für die Kontingente zuständig. Die Herausforderung für die Kommunen besteht darin, die zur Verfügung stehenden Stunden so auf die verschiedenen Schulen zu verteilen, dass jedes Kindes gleichgute Chancen und Möglichkeiten erhält. Dies ist umso wichtiger als die Schulbevölkerung der Stadt Luxemburg sehr heterogen ist und die Voraussetzungen für ein soziales Weiterkommen nicht in allen Stadtteilen die gleichen sind. Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang sind die Förder-Kontingente und deren Einsatz. Sieben der 19 Schulen der Stadt Luxemburg erhalten bzw. wollen keine spezifischen Förderstunden : die Schule Gaston Diderich (Belair), die Schule Aloyse Kayser (Belair), die Schule Gellé (Bonneweg), die Schule Demy Schlechter (Bonneweg), die Schule in Dommeldingen, jene im Bahnhofsviertel und jene in Hamm. In den übrigen Schulen tragen die Förderstunden dazu bei, einzelne, lernschwächere Schüler oder kleine Gruppen spezifisch zu unterstützen und so ihre Chancen zu verbessern. Gibt es objektive und transparente Kriterien, auf deren Grundlage der Förderunterricht in manchen Schulgebäuden stattfindet, während er in anderen Gebäuden in die Gesamtstundenzahl einfließt ? Hier könnten beispielsweise das Erreichen des Kompetenzniveaus oder beim Schulzyklus 4 die schulischen Leistungen bei den sogenannten „épreuves standardisées“ eine Rolle spielen. Die Angaben über die „épreuves standardisées“ stehen der Schulkommission nicht zur Verfügung. In den Stadtteilen Cents, Clausen, Hollerich, Limpertsberg (Batty Weber) und Rollingergrund werden Förderstunden für die Klassen des Schulzyklus 1 angeboten. In den Stadtteilen Beggen, Bonneweg (rue du Verger), Cents (rue Léon Kaufmann), Cessingen, Clausen, Eich-Mühlenbach, Gasperich, Limpertsberg und Merl werden Förderstunden für die Klassen der Schulzyklen 2 bis 4 angeboten. Schöffin Mart hat sich zusammen mit dem „Service Communication“ Gedanken gemacht, wie die Sichtbarkeit der öffentlichen Schule weiter verbessert werden kann. Dies ist begrüßenswert, denn dieser Schritt war überfällig. Die Internetseite in drei Sprachen ist endlich online. In der Broschüre „Just arrived“ geht der Verweis auf die Internetseite der Stadt zwischen großen Anzeigen von Privatschulen unter. Es ist wichtig, dass die öffentliche Schule sich besser darstellt, um gegenüber der Konkurrenz der Privatschulen zu bestehen. Dies wird auch eine wichtige Aufgabe des neuen Leiters des Schuldienstes sein. Die Schulen der Stadt müssten auch für das Lehrpersonal attraktiver werden, damit die LehrerInnen in der Stadt bleiben. Dies bringt mich zum nächsten Punkt. Innovation und Entwicklung Als Gemeinde können wir dazu beitragen, dass die Innovationskraft beim Lehrpersonal gestärkt wird. Ein gutes Beispiel : die „Bëschspillschoul“. Déi Gréng waren maßgeblich daran beteiligt, dieses Projekt auf die Schiene zu setzen. Positiv ist, dass die Nachfrage nach mehr „Bëschspillschoulen“ erkannt wird und dem Rechnung getragen werden soll. Bestehende „Bëschklassen“ werden weitergeführt. Der Wille, diese Klassen auch auf andere Stadtteile auszudehnen, ist begrüßenswert. Das Angebot einer Weiterbildung im Fachbereich Wald- und Naturpädagogik ist in diesem Sinne ein wichtiger Schritt. Mit dem „Haus vun der Natur“ verfügen wir über einen kompetenten Partner, um die Kinder an die Natur heranzuführen. Die Bilanz ist beeindruckend : 235 Schulklassen, 322 Aktivitäten. Die „Escher Brillschoul“ nutzt die „Bëschspillschoul“ auch therapeutisch, um verhaltenskreative Kinder für eine bestimmte Zeit aus dem normalen Schulbetrieb zu nehmen. Der zeitbegrenzte Aufenthalt in der „Bëschspillschoul“ wird genutzt, um die Entwicklung der sozialen Kompetenzen von verhaltenskreativen Kindern zu fördern, die es ihnen erlauben, besser in der Schule zurechtzukommen. Wäre ein solcher Ansatz beispielsweise im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den sogenannten „classes de transition“ möglich? Die Ganztagsschule, welche als Projekt im Bahnhofsviertel angedacht worden war, hat offensichtlich nicht die nötige politische Unterstützung erhalten. Gibt es dieses Projekt überhaupt noch? Es scheint, als ob hier die Kreativität ausgebremst worden sei. In der Stadt Luxemburg gibt es allerdings auch eine Ganztagsschule, die Vorbildcharakter hat : „Eis Schoul“ in der Rue des Maraîchers. Hier arbeiten Lehrpersonal und Erziehungsteam zusammen. Die Nachfrage vonseiten der Eltern, um ihr Kind in diese Schule einschreiben zu können, ist groß. Die Bilanz kann sich insbesondere im Bereich Inklusion sehen lassen : bei mehr als 13% der SchülerInnen handelt es sich um Kinder mit spezifischen Bedürfnissen. Déi Gréng sind nach wie vor der Ansicht, dass die Ganztagsschule alle Voraussetzungen mit sich bringt, um ein bestmögliches Zusammenbringen von den Bedürfnissen des Kindes, von einem besseren Arbeiten des Lehrpersonals, von Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben und auch von sozialer Kohäsion zu gewährleisten. Insbesondere für die Kinder der Früherziehungsklassen gilt, dass wir die Schulzeiten an den Entwicklungsstand der Kinder anpassen sollten. Die „Bëschspillschoul“ geht diesen Weg. Warum tun dies nicht auch die anderen Schulen? Déi Gréng schlagen die Umsetzung eines Pilotprojektes in zwei oder drei Schulgebäuden in diesem Sinne vor.

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